Liebe Eltern, liebe Grosseltern und all jene, die vielleicht demnächst Eltern werden wollen und überlegen, wie viele Kinder denn heutzutage dem Ideal entsprechen. Um die Entscheidung vielleicht ein wenig zu vereinfachen, möchten wir auf Grossfamilien eingeben und auf Vor- und Nachteile, die sie mit sich bringen. Die Thematik liefert so einige Denkanstösse, an die man vielleicht nicht immer präsent hat.
Wie definiert man eine Grossfamilie?
Nun, diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, denn hier geht es um Normen. Früher gab es fast nur Grossfamilien. Denn 5 bis 7 Kinder waren gang und gäbe. Das lag aber auch an der Zeit und den Umständen. Denn viele von unseren Vorfahren lebten von der Landwirtschaft und dort war es wichtig, dass es reichlich kräftigen Nachwuchs gibt, damit früher oder später auch kräftig mit angepackt werden kann.
Heute gibt es kaum noch Grossfamilien mit mehr als 3 Kindern. Trotzdem. Ein paar wenige pro 1000 Schweizer gibt es. Wir schauen hin, welche Vor- und welche Nachteile diese bieten, verglichen zu den „üblichen“ / „zeitgemässen“ Kleinfamilien mit nur 1 oder 2 Kindern.
Klischee 1: Mehr Kinder bedeutet mehr Geborgenheit
Wenn ein Paar beispielsweise 5 Kinder hat, ist klar: Die Mutter war schon eine ganze Weile nicht mehr aktiv im Berufsleben. Sie hat sich ganz der Familie gewidmet. Und das wird sie noch eine Weile tun. Die Kinder dürfen sich darüber freuen, dass die Mama einige Jahre daheim bei den Kindern ist. Weil sie aber allen Kindern gleichermassen gerecht werden muss, heisst das nicht zwingend, dass sich jedes gleich geborgen fühlt.
Klischee 2: Wenn immer jemand daheim ist, braucht man keine Kindertagesstätte
Ebenfalls denkt man unweigerlich, dass eine Vollblutmama froh ist, dass Ihre Sprösslinge nicht in eine Kita gehen müssen. Ob das ein Segen ist, sei dahingestellt. Zwar ist es selten der Fall, dass Kinder in einer Grossfamilie alleine sind, aber es ist nicht gesagt, dass jedes Kind immer so betreut wird, wie es gut wäre.
Klischee 3: Kinder aus Grossfamilien sind sozialer
Das kann sein, muss aber nicht sein. Geschwister kennt man in- und auswendig. Aber wie integrieren sich diese Kinder in andere Gruppen? Kommen sie dort zurecht?
Klar ist: Grossfamilien bieten eine Bereicherung für die Kinder. Doch auch Kitas wie Bambi-Tagi fördern und fordern Kinder aus allen Haushalten gleichermassen. Sie verschaffen Mamis ein bisschen mehr Freizeit, in der diese sich um sich selbst oder den Haushalt kümmern können. Sie schaffen eine Durchmischung aller Kinder. Hier fühlen sich Kinder wohl – ob aus Gross- oder Kleinfamilien.